-Rat der Stadt Chemnitz 1296 – 1928 – u. a. Wein und Salzschank (1331 )
1543 – 1834; Kapitel II und III
-Renate Wißuwa: Die Entwicklung der Altstraßen im Gebiet des heutigen
Bezirkes Karl –Marx –Stadt von der Mitte des 14.Jahrhunderts.
Ein Beitrag zur Reko des Altstraßennetzes auf archäologischer Grundlage.
Ungedruckte Dissertation, Pädagogische Hochschule Dresden, 1987
-Aus dem Stadtarchiv Chemnitz, Heft 6, 24.4.2002, Renate Wißuwa: Die
Entwicklung der Chemnitzer Region im Verkehrsgefüge Sachsen.
Rainer Tippmann: „Funktionsorientierte neue Sicht auf …. ,als Beispiel einer
Allgemeinen Entwicklung an Fernstraßen.
Ingun Arnold: Universität Leipzig, Straßennamen der Stadt Chemnitz, Ein historischer
Überblick
Renate Wißuwa, Promotion A , an der PH Dresden
Ur-Oeder: Erste Kursächsische Landesaufnahme
Oeder – Zimmermann. Erste Landesvermessung des Kurstaates Sachsen von 1586 - 1607
Adametz,E, 1921, Alte und neue Verkehrswege über das Erzgebirge
In „Erzgebirgszeitung, Nr. 42, S. 8 -11,38 - 40, 7o – 71,93, 166 – 168
Arnold,R, 1979, Die Böhmischen Steige des mittleren Erzgebirges von der Mitte des
10.Jahrhunderts bis Mitte des 14.Jahrhunderts, Dresdner PH, Diplomarbeit ( unge-
druckt )
Bauer,H, 1985, Frühgeschichte der Stadt Zschopau, Manuskript
Baumann,-W. / Gauß, H, Die Grabung auf Burg Rabenstein in K.-M.-Stadt, Vorbericht in : Ausgrabungen und Funde, Au F 4, S. 155 – 158
Bernstein, A, 1927 / 28, Die Topographische Entwicklung der Stadt Chemnitz bis
zur Ummauerung ( etwa 1371 ), Mitteil. des Vereins Chemnitzer Geschichte, in MVChG 26, S. 11 – 52
Böhm, A, 1980, Die Reise des jüdischen Händlers Ibrahim ibn Jakub 973 von Magdeburg nach Prag, Erzgebirgsche Heimatblätter in EHZ 5, S.106 – 109
Bursiau, K, 1938, Die alte Salzstraße – frühere Verkehrswege über das Gebirge,
In „Vom Silbernen Erzgebirge „ Bd1, Schwarzenberg, S.46 – 51
Hosak,L, 1965, Mittelalterliche Straßenverbindungen von Böhmen nach Sachsen
und in die Oberlausitz, Sächsische Heimatblätter SHbl 11, S.21 – 24
Kobuch,M, 1983, Die Anfänge der Stadt Chemnitz, in Arbeits – und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalspflege AFD 26, S. 139 – 162
Hemleben, I, Löschner, H, Voigt,I , Meiche, A, Schurtz, M, Simon, A, Wiechel, H, 1911
Aus dem Stadtarchiv Chemnitz, Heft 6:
S 68: „ – benutzt werden die Stege ( für Fußgänger, Packtiere u. ä. ) anfangs hauptsächlich von Händlern, die vor allem Salz aus dem Hallenser Raum nach
Böhmen transportierten“.
S 68: … dass der Bischof Arn von Würzburg bei seiner Rückkehr von einem Zug
Nach Böhmen in der Nähe des Chemnitzflusses und an der Straße nach Norden
überfallen worden war.
Des weiteren ist eine Reise des Arabers Ibrahim ibn Jacub von Magdeburg nach Prag im Jahre 965 bzw. 973 überliefert.
-aus Richtung Rabenstein kommend den Harthweg folgend, über die jetzige Enzmann- und Reichsstraße zum Falkeplatz. In der Nähe dieser Furth wurde die Nikolaikirche ( eine Kaufmannskirche ) gegründet.
Rainer Tippmann: Funktionsorientierte neue Sicht……
„Um die wende des 11. zum 12.Jhd. ist am heutigen Stadtraum von Chemnitz
bereits ein Fernweg hohen Alters vorhanden gewesen. Es war eine „Salzstraße“
„Böhmischer Weg“, die in Halle begann und über Borna und Penig nach Prag verlief.
…Leipziger Straße in Chemnitz über die Reichsstraße in das Gelände der Nikolaivorstadt ins Stadtgebiet einläuft, Eigentlich ein „Böhmischer Weg“ ist.
Ingun Arnold :
S.7, IIa) Straßen in der Innenstadt, 2.Anstrich
„ Der nördliche Teil des Neumarktes fungierte als Salzmarkt (1495 ), denn Markgraf
Wilhelm hatte 1393 das Privileg des alleinigen Salzhandels an Chemnitz vergeben.
( Hinweis: Damit mussten alle umliegenden Ortschaften ihren Salzbedarf in Chemnitz decken! )
Renate Wißuwa, Promotion A
S.33, „damit sind die böhmischen Steige des Erzgebirges kaum exakt im Gelände festzulegen oder gar mit heute bestehenden Wegen zu identifizieren.
S. 46, In der Nähe von Zschillen ( Wechselburg ) existiert 1174 eine „Bohemica
Semila“
S.47, In einer Urkunde von1185 über die Grenze des Altzellaer Klostergebiets bekommt man Kunde von einem „Böhmischen Steig“ in Bockendorf, Kreis Hainichen.
Eine weitere Nennung dieses Steiges erfolgte 1284.
Sayda ist im 13.Jahrhundert als Zollstelle bezeugt.
S.62, Zwangsläufig fällt der Blick auf Furth / Glösa, wo der Peniger Steig den Fluß quert.
S.77, 3.2.2.1 Entwicklung vom Steig zur Straße
Die böhmischen Steige dienten …. , wobei vor allem der Salzhandel eine große
Rolle spielte.
S.81, 2….
….die auf naturalwirtschaftlicher Grundlage beruhenden Steige existierten bereits vor der Besiedlung und damit teilweise vor dem Bergbau und sicher auch vor dem Burgenbau. Die ersten urkundlichen Erwähnungen für die böhmischen Steige liegen zwar erst für die Mitte des12. Jahrhundertsvor, ihr Vorhandensein im Frühfeudalismus ist aber im hohen Grade warscheinlich.
S.90, 2.Anstr.
Zwischen Garnsdorf und Auerswalde wurde ein Zuckmantel berührt. Über das südliche Ende von Ebersdorf durchstreift man in südlicher Linienführung das Schösserholz, den Zeisigwald und erreicht schließlich den im Schwarzwald gelegenen Adelsberg, …
S.94,
Auf dem Gebiet der heutigen CSSR stieg der Steig über Nacetiny ( Natschung ),
Jindrichova Ves ( Heinrichsdorf ) bis zum Kamenna Hurba ( Böhmisch Steinhübel ), lief an der Sv. Anna ( Annasäule ) und erreicht über Platno ( Platten ) schließlich Jirkov ( Görkau ) und dann Chomotov.
S. 95
…. Von Penig aus gilt die F95 als richtungsweisend. Etwas östlicher ...... nach Oberreit ein Zuckmantel. Von dort zog die Altstraße über Wittgensdorf und Hei-
nersdorf ( alter Salzsteig ) zur Chemnitzfurth, die in Glösa / Furth zu suchen ist.
S. 103
Der weitere Verlauf wird über Prisecnice, Hasisteyn nach S – O angegeben, wo man Anschluß an die von Reitzenhain über Chomotov führende Altstraße bekam.
S.117
Im Trend der Oberfrohnaer Straße ging es zunächst zwischen Pleißen – und Kappelbach in s – o Richtung weiter.
Westlich der Albert – Hähnel – Kampfbahn zweigt der Harthweg ab, der als Teil der Altstraße angesehen wird und sich allmählich ins Kappelbachtal herabsenkte, um den Kaßberg zu umgehen. Schließlich gelangte man nördlich des Kapellenberges
zur Chemnitzfurt am heutigen Fritz – Heckert – Platz.
Von hier aus muß nach s –o- hin der Anschluß an den von Rochlitz kommenden Steig im Gebiet von Adelsberg gesucht werden.
S.119
Als weiterer Verlauf wird in der Literatur die Führung östlich entlang der Chemnitz beschrieben. Dieses würde heute den Trend der Chemnitztalstraße, Blankenauer Straße, Mühlenstraße und Rochlitzer Straße entsprechen. Über das Klostertor war es möglich ins Stadtinnere zu gelangen. Dieser Verlauf hat den Vorteil, dass die Chemnitz nicht gefurtet werden musste, aber den Nachteil der Überschwemmungsgefahr.
Denkbar wäre nun auch, dass man in Glösa / Furth die Chemnitz überquerte und dann im Trend der heutigen Draisdorfer Straße und Salzstraße am Kloster vorbei
Über das Schlossteichgelände kam, an der Hohen Brücke ( beim Luxorpalast ) die
Chemnitz furtete und durch das Klostertor in die Stadt eintrat.
Die Frankenstraße bestand zu dieser Zeit noch nicht. In der Stadt vereinigten sich alle drei Straßen und wurden als ein Strang durch das Johannistor, das für den Fernverkehr nach Böhmen demnach die entscheidente Rolle spielte, entlassen
S. 120
Von der Johanniskirche aus verhielt man sich zunächst östlicher als die heutige Zschopauer Landstraße. Über Gablenz , Adelsberg ( früher Hermsdorf ) durch das Schösserholz, sowie den westlichen Teil von Kleinolbersdorf und Altenhain erreichte
Man etwa beim Gasthof „Goldener Hahn“ den Trend der heutigen Straße.
Kobuch, M., Die Anfänge der Stadt Chemnitz, Arbeits – und Forschungsberichte zur Sächs. Bodendenkmalspflege, Sonderdruck aus Bd. 26,
….. erscheint, dass auf dem linken Ufer des Chemnitzflusses gelegene Umfeld der Nikolaikirche als potentieller Standort einer Kaufmannssiedlung, ….
Mit gewisser Wahrscheinlichkeit wird man sie an dem von Altenburg heranführenden Fernweg im Tale des Kappelbaches lokalisieren können.
S.150,
Bereits vor der Stadtgründung von Chemnitz vereinigten sich im Gelände der Johanniskirchsiedlung wichtige Saumpfade. Dort mündete der 1174 bezeugte Böhmische Fernweg von Leipzig / Rochlitz in die 1143 belegte Straße ein, die von
Altenburg über Zschopau nach Böhmen führte.
Mitteilungen des Vereins für Chemnitzer Geschichte XXVI, Jahrbuch von 1927 – 1928,
Die Topographische Entwicklung der Stadt Chemnitz bis zur Ummauerung
S.17, a) Chemnitz entstand am Kreuzungspunkt zweier wichtiger Straßen. Die eine von beiden ist zweifellos ein schon in grauer Vorzeitbegangener Weg, der von der Salzstadt Halle nach dem salzlosen Böhmen führte
Böhm, A. Machern, Erzgebirgsche Heimatblätter, S. 106 – 109
Ibrahim ibn Jakub war vermutlich ein aus Spanien stammender Jude, dessen Vorfahren mit den Arabern nach Europa kamen und daher einen arabischen Namen angenommen hatte. Ibrahim muß ein erfolgreicher und bedeutenter Händler gewesen sein, der dem sächsischen Kaiser und den ersten Fürsten des Reiches mit Luxusgütern aus dem Süden Europas und dem Orient versorgte. Als Bezahlungbekam er von den deutschen Fürsten auch Sklaven , die östlich der Elbe
(also bei slawischen Stämmen) gefangen wurden. Diese verkaufte er dann auf den damals größten Sklavenmarkt in Mitteleuropas, in Prag. Bei der Reise 973 von Magdeburg nach Prag handelte es sich vermutlich um einen Transport von Sklaven.
Prag war damals bereits ein wichtiges Handelszentrum im Herzen Europas. Von hier ging ein reger Handel nach Osten ( Krakau, Kiew ) und nach Südosten ( Byzanz ).
Das hallische Salz ging damals vorwiegend nach Böhmen und Polen!
…… vorbei nach Liehmenah ging. Hier trennte sich eine nördliche Trasse, die über
Eilenburg und Belgern als Niedere Salzstraße nach Polen ging, von der Hohen Salzstraße ( über Bautzen, Görlitz nach Südpolen )
Ibrahin ibn Jakub nutzte von Wurzen ab die sogenannte Böhmische Salzstraße.
Hosak, L , Mittelalterliche Straßenverbindungen von Böhmen nach Sachsen und in die Oberlausitz, Sächsische Heimatblätter 11, 1965, S. 21 – 24
Die Kralupper Straße: Prag – Slany – Postoloprty ( Postelberg 9längs der Eger gegen Zatec ( Saaz) zum Gasthaus „Spielhübel“ bei Brezno ( Priesen ) gegen
Kralupy ( Deutsch Kralupp ) wo man für diese Straße noch jetzt die Benennung „ Alte Straße“ benutzt. Oberhalb von Kralupy war das Landestor und die Zollstätte. Bei Reitzenhain überquert die Straße den Bach „Böhmisches Wasser“ und führt dann gegen Marienberg, Chemnitz und Leipzig. Die Straße, die sehr bequem war, erwähnte man schon im Jahre 1132 als „Großer Weg“ ( Hrase ).
Hemleben, I und andere,
Die Geschichtsschreibungerwähnt für das Jahr 892 einen Marsch des Bischhofs Arn von Würzburg. Dieser wurde nach Thietmar von Merseburg bei seiner Rückkehr aus Böhmen ermordet. A. Meiche bestimmt als Ort den Zuckmantel bei Wittgensdorf am Steig Penig – Chemnitz.